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B: Jetzt quäle ich mich schon die ganze Woche mit dem Problem herum, keiner den ich gefragt habe konnte mir weiter helfen oder wollte mir zuhören.
Wen könnte ich denn noch fragen .. ach ja, vielleicht – Gott. Aber wie spricht man denn bloß mit Gott?
// Sieht auf ihr Smartphone
B: Vielleicht - mal sehen; Kontakte .. ah da Gott, ach ist das klein geschrieben; mal sehen ob jemand rann geht ..
// Es läutet
J: Ja?
B: Hallo, bist du es Mister Gott? Ich muss dich unbedingt sprechen!
J: Wie Gott? Nein hier ist Ott; Moment mal - Bärbel bist du das?
B: Ja, woher? Ach herje, da habe ich mich wohl verwählt. Na das wäre ja auch ein Ding, hab mich schon gewundert ..
// Lacht
J: Aber du wolltest mit Gott sprechen, hören was ER dir zu sagen hat?
B: Ja, das wollte ich.
// Traurig
B: Aber da wirst du mir sicher auch nicht weiter helfen können.
// Will schon auflegen
J: Na warte mal, vielleicht kann ich dir nicht weiter helfen, aber ich könnte es ja wenigestens versuchen, oder?
// B: verwundert
B: Ja wenn du meinst, versuchen kannst du es ja, vielleicht, na dann fang doch mal an.
// erwartend und schon etwas erfreut
// J: geht vor
FDas wäre ja wirklich das einfachste, wir schlagen das Telefonbuch auf und suchen uns die Nummer von Gott heraus und wenn wir wollen rufen wir IHN einfach an. Für die jüngeren Leute gäbe es sicher auch eine WhatsApp-Gruppe in der sie ihre Probleme los werden.
Die Wirklichkeit sieht aber dann doch ganz anders aus und wie wir gerade erfahren haben, kann das einen schon richtig den Tag verderben. Da schlagen wir uns mit einer Frage oder einem Problem herum. Und entweder gucken uns alle nur mit großen Augen an, oder haben keine Zeit für uns und unsere Fragen.
Ja klar wissen wir, dass Gott immer für uns da ist. Das steht doch in der Bibel und die Prediger am Sonntag sagen es ja auch immer wieder als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Mit Gott reden, auf Gott hören usw. Wenn es aber dann konkret wird, der Schuh drückt, sieht es eben nicht mehr so einfach aus.
Ich meine, wir reden hier von Gott! Und wie redet man mit ihm. Brauchen wir einen Termin, so wie beim Papst?
Eines vorweg, es sieht ja gerade so aus, als sei es einigermaßen schwierig mit Gott zu reden. Aber ich kann euch versichern, ER hat es nicht viel leichter mit uns. Miteinander reden, also kommunizieren, bedeutet ja immer dass es in zwei Richtungen geht (Bild A <-> B) und am besten funktioniert es, wenn nur einer spricht und der andere zuhörtF.
Hier ist auch schon die erste Hürde. Besonders Gespräche, die sehr persönlich oder wichtig sind, brauchen die passende Umgebung dafür. Ich werde hier jetzt keine innenraumgestalterischen Empfehlungen aussprechen, auf keinen Fall, das würde nur in fragwürdigen Kompositionen enden, sowas überlasse ich lieber meiner Frau, die hat eindeutig den besseren Geschmack.
Gott sucht ganz unterschiedliche Wege, um mit uns in Verbindung zu treten. Man kann diese zwar beschreiben, aber so vielfältig sie sind, so individuell sind sie auch. Und wenn jemand hier nichts findet, was er schon erfahren hat, so ist es seine ganz eigene und persönliche Leitung zu Gott.
Was wir aber aus der Bibel her kennen sind Offenbarungen in:
- Träumen, die sehr aufwühlend und verstörend sein können
in der Bibel selbst, den Worten und zu welcher Zeit wir sie lesen
durch Propheten
und durch Zeugenaussagen, wie die der Apostel
aber auch Visionen, z.B. in Genesis 28, 12 beschrieben
Matthäus 1:20 berichtet davon wie Gott durch seinen Engel Joseph Mut zuspricht. Wir wissen aus der Weihnachtsgeschichte, noch ist sie ja nicht lange her, wie schwer er sich mit der Nachricht, dass Maria schwanger sei, getan hatte. In dieser Zeit voller Zweifel, platzt nun unvermittelt Gottes Engel in Josephs Traum und hilft ihm auf die Sprünge.
«Während er sich noch mit diesem Gedanken trug, erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn und sagte zu ihm: »Josef, Sohn Davids, zögere nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen! Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.»
Na und obendrauf bekommt er auch noch gesagt, dass es ein Junge werden wird und wie er heißen soll. Wie wir von Joseph wissen, hat er alles so angenommen wie es ihm im Traum gesagt wurde und er bekam einen Sohn und er nannte ihn Jesus.
Doch es kann auch ganz anders kommen, wie wir in dem folgenden Vers lesen können:
«Matthäus 27:19 | Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ seine Frau ihm ausrichten: “Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig! Ich habe seinetwegen heute Nacht im Traum viel Schweres durchgemacht.“»
Gott kann uns also auch quälende und schwere Träume bereiten. Das kenne ich gut, meine Frau fragt mich dann immer, ob ich etwas gejagt habe in der Nacht. Nicht immer kann ich mich daran erinnern und doch habe ich das Gefühl, dass der Traum etwas verändert hat. Ich weiß auch, dass Geschwister aus dem Schlaf schrecken, völlig überwältigt und verunsichert, weil ihnen ein Wort oder ein Satz im Kopf pocht, der sie fesselt und nicht wieder los läßt.
Diese Art Gottes Offenbarung ist wie ein Widerwort, das sich manchmal unserer Bequemlichkeit aber auch unseren Zweifeln entgegenstellt. So werden wir aufgerüttelt und manchmal erkennen wir nur so, wie ernst es ist. Nun ist aber nicht jeder Alptraum auch gleich eine Gottesoffenbarung, soweit würde ich nicht gehen wollen, wenn es soweit ist, weiß man es genau. Manchmal lohnt es sich mit jemanden darüber zu reden, besonders wenn es sich um etwas Verstörendes handelt.
Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Jeder sollte sich sicher sein, dass es wirklich notwendig ist, es ist ja meistens ein “vertrauliches Gespräch” und da rennt man nicht gleich zum Nächstbesten und erzählt ihm alles brühwarm. Viele verstehen solche Dinge auch nicht und schwanken zwischen: “Naja der Träumer ..” und " ah, der will sich doch nur wichtig machen ..“.
Wenn sich Gott offenbart, dann will er etwas von dir, von mir, ganz persönlich, das ist nichts für die Morgenpost.
Aber auch wenn wir in der Bibel lesen, können wir tatsächlich Antworten von Gott bekommen. Es ist mitunter so verblüffend, dass es sich nur schwer beschreiben lässt. Da läufst du den ganzen Tag durch die Gegend und hast einen Gedanken im Kopf. Nicht besonders aufdringlich, oder so, dass du gegen Laternen läufst. Na aber mindestens so, dass du denkst, du könntest dazu gerne mal eine Antwort haben wollen.
Dann schlägst du die Bibel auf oder ließt die Losung für den Tag und plötzlich hast du genau die Antwort auf das, auf was du den ganzen Tag oder auch die ganze Woche schon gewartet hast.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass Gott sich mit unserer Art der Zeitrechnung schwer tut. Ist ja aus seiner Sicht auch mehr als verständlich, denn was sind für ihn schon 1000 Jahre? Und daher haben wir wohl manchmal das Gefühl, es ginge einfach alles zu langsam, wir wollen eben gleich eine Antwort und nicht irgendwann, schon gar nicht in 1000 Jahren.
Und das ist eine wichtige Lektion die wir lernen müssen, besonders wenn es darum geht, dass wir von Gott eine Antwort haben wollen. ER selbst ist von unglaublicher Geduld und Güte. ER möchte es auch, dass wir durch den Heiligen Geist diese Geduld und Güte lernen (Gal. 5, 22).
Galater 5:22
« Die Frucht hingegen, die der Geist Gottes hervorbringt, besteht in Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, »
Erlaubt mir liebe Geschwister, dass ich einen etwas holbrigen Vergleich benutze. Als wir alle noch viel jünger waren und noch in der Schule oder in der Lehrausbildung waren, da gab es doch manchmal auch Dinge, von denen wir glaubten, das wir sie nie lernen würden. Egal was wir auch versuchten, so sehr wir uns bemühten, nichts brachte den erhofften Erfolg. Dann, irgendwann, wir hatten vielleicht ewig nicht mehr daran gedacht, platzt der Knoten, wie man so schön sagt und wir konnten uns kaum vorstellen, dass wir uns so schwer damit getan hatten.
Naja, wenn man es dann einmal verstanden hat ist es leicht, nicht wahr?
Aber so ist es auch mit manchen Fragen, die wir haben. Sie sind eben manchmal so tiefgreifend oder umfassend, dass wir die Antwort darauf nicht unbedingt verstehen müssen. Gott sieht das und gibt uns selbst die Zeit die wir brauchen um auch für die Antwort bereit zu sein. Der Unterschied zu so manchem geschwätzigen Lehrer ist wohl seine Geduld und dass er eben nicht ständig auf uns einredet, warum wir denn so etwas einfaches wie das, noch immer nicht verstanden hätten.
In der Bibel finden wir jede Menge Absätze, die wir nicht gleich verstehen und andere die uns ein “Aha” entlocken. Davon auszugehen, dass wir immer alles gleich und bestens verstehen, wäre schon ein sehr hoher Anspruch. Und doch wird aufgedeckt, was verborgen war.
Matthäus 13:35
« So erfüllte sich, was durch den Propheten vorausgesagt worden war:
Ich will in Gleichnissen reden;
ich will verkünden, was seit der Erschaffung der Welt verborgen war. »
In diesem Vers erfahren wir einen weiteren Weg über den Gott mit uns Kontakt aufnimmt. In Psalm 78, 2 singt Asaf als ProphetF von dem, was sich in Mt. 13:35 erfüllen soll. Nun trifft man heute kaum noch Propheten, wie wir sie der Beschreibung nach aus dem Alten Testament kennen. Und doch gibt es auch unter uns Menschen, die durch den Heiligen Geist in der Lage sind “prophetisch” zu reden.
Es ist aber heute noch so, wie vor vielen tausend Jahren, nirgends gilt der Prophet weniger als im eigenen Land. So finden die Menschen viele Hinweise in den Psalmen und Büchern der Propheten des Alten Testamentes und doch ziehen sie, wie damals, nicht die entscheidenden Schlüsse.
Davon abgesehen braucht es für das prophetische Wort auch das offene Ohr, den Willen zur Umkehr und Zuwendung zu Gott. Allerdings muss man besonders heute darauf achten, was ein richtiger und was ein falscher Prophet ist. Gab es aber damals auch schon (Apg. 13, 6) und meist entlarven sie sich selbst, weil sie die Abkehr von allem Göttlichen fordern und nur auf den eigenen Gewinn aus sind.
Das prophetische Wort kann auch niemals alleine stehen, sondern ist eingebettet in den persönlichen Dialog mit Gott, also Gebet und der genauen Prüfung. Und es ist in der Regel als Anstoß zu verstehen, so wie wir es aus den vielen Geschichten kennen.
In besonderer Weise prophetisch aber eben auch der Lehre verpflichtet waren die ApostelF, die Jünger Jesu. Die mit ihren Briefen und Schriften (Evangelien) die Worte Jesu bezeugten. Vor vielen Jahren, habe ich tatsächlich mit den Evangelien angefangen. Ich hatte eine kleine Taschenbuchausgabe des Neuen Testamentes und ein Johannes Evangelium, das ich immer im Handschuhfach meines Autos mit dabei hatte.
Ich kann mich heute noch so gut daran erinnern, als wäre es Gestern gewesen, wie ich die Geschichten die Jesus den Menschen damals erzählt hatte verschlungen habe und wie sie in mir rummorten. Bald sah ich die Welt mit ganz anderen Augen. Diese Zeit lässt sich nicht wieder bringen, aber ich denke noch heute gerne daran.
Es ist die Art, wie man völlig unbefangen auf das Evangelium trifft, die eigenen Gedanken, die dann völlig rein und unbeeinflusst durch den Kopf saußen; die so einzigartig ist. Man könnte es fast mit der ersten Liebe vergleichen, keine andere kann sich mit ihr messen.
Das was die Jünger Jesu bezeugten, ist was er sagte und was er tat, während er unter uns Menschen war. Und doch endet das letzte Evangelium, von diesem Johannes, mit einem Satz, der dann doch etwas verwirrt. Ich möchte ihn kurz vorlesen.
Johannes 21:25
« Es gäbe noch vieles andere zu berichten, was Jesus getan hat. Wenn alles einzeln aufgeschrieben würde – ich glaube, die Welt wäre zu klein, um all die Bücher zu fassen, die man dann schreiben müsste. »
Das klingt nun aber fast so als wäre es der Mühe nicht wert, als müsse man Papier sparen oder wäre müde vom vielen Schreiben. Ist es Gottes Wort und seine Geschichte mit uns Menschen nicht wert, das man sie nieder schreiben sollte?
Ganz und gar nicht. Wir finden hier einen Hinweis auf die Art wie Gott mit uns redet. ER blabbert nicht und macht nicht viele Worte. Wenn es geht sagt ER was er meint - und dem gibt es nichts hinzuzufügen. Wir dagegen reden oft so viel Unsinn, dass wir uns nur mit Mühe und vielen Worten wieder aus dem Schlamassel rausquatschen können.
Das was wir von Gott erfahren ist klar, wahrhaftig und hat Bestand. Nur, passt es uns manchmal einfach nicht in den Kram, ist es uns unangenehm oder verstörend. Liegt es also dann an Gott, weil er uns die unbequeme Wahrheit sagt und wir diese nicht hören wollen? Oder liegt es doch an uns, weil wir uns nicht trauen, das was wir gehört haben und was wir verstanden haben in unser Leben einfließen zu lassen, zu unserem Wesen zu machen?
Dazu gehört Mut, das stimmt. Und doch ist es der Weg, den Gott mit uns geht.
Am Anfang steht Vertrauen.
Aber es kann auch ganz anders kommen, mit einem Blick in die Zukunft. In 1. Mose 28, 12ff offenbart sich GottF gegenüber Jakob und beschreibt ihm seine Zukunft. Und ER hat großes mit ihm vor. Durch Jakob und seine Nachkommen werden auch alle anderen Menschen gesegnet, also Glück haben.
Das klingt ja erst mal toll, oder? Cool, stellt euch vor, ihr geht in die Stadt, baut euch vor der Stadtgalerie auf und ruft zu den Menschen: “Gott hat mich gesegnet, ER wird mich überallhin begleiten und beschützen und durch mich und meine Nachkommen werdet auch ihr Glück im Leben haben.”
So schnell könnt ihr gar nicht gucken sperrt man euch in die Psychatrie und zum Frühstück gibts dann lustige bunte Pillen.
So eine Vision hat es in sich, denn sie ist mit einiger Verantwortung verbunden. Wenn Gott will, dass ihr loslauft und den Menschen die “Story” erzählt, dann sagt ER es euch auch. Alles was Gott in einer Vision offenbart, wird eintreten, ob wir darüber sprechen oder nicht. Gott gibt uns die Vision nicht, damit wir damit prahlen: “Hey, schaut her, wie cool bin ich denn; Gott hat mir eine Vision gezeigt!“.
Aber warum erfahren wir denn dann überhaupt davon? Ich vermute die Antwort ist verblüffend einfach, Gott möchte nicht dass wir unseren eingeschlagenen Weg verlassen. ER möchte uns ermutigen weiter zu gehen und uns ganz auf ihn zu verlassen. Und wenn wir merken, dass wir unbeschreibliches Glück haben, dann wissen wir, wem wir es zu verdanken habenF.
Gott findet dabei sehr unterschiedliche Wege, um mit uns in Verbindung zu treten, das haben wir gerade gehört. Mitunter bedient ER sich sehr ausgefallener Mittel um unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen. So stolpert Moses beinahe in einen brennenden DornbuschF.
«Dort erschien ihm der Engel des HERRN in einer lodernden Flamme, die aus einem Dornbusch schlug. Mose sah nur den brennenden Dornbusch, aber es fiel ihm auf, dass der Busch von der Flamme nicht verzehrt wurde.»
In 2. Mose 19, 16ff wird Gott noch Effektvoller. Mit Rauch und Flammen, einem bebenden Berg und ohrenbetäubenden Posaunenschall kommt Gott zu den Menschen auf den Berg Sinai. Die Szenerie ist so bedrohlich, dass Gott Moses zurück zu seinem Volk schickt, um es zu warnen nicht ebenfalls auf den Berg zu kommen, weil sonst viele von ihnen sterben würden.
Das klingt zunächst nach einer Stephen Spielberg Verfilmung und doch passt es meiner Meinung nach zu dem väterlich autoritären Verhältnis Gottes zu seinem Volk damals. Auch muss man berücksichtigen, dass der Schreiber dieses Textes nicht unser Wissen teilte und sicher nur extrem ungenau schildern konnte was er erlebte.
Was wäre denn, wenn Gott zu uns käme, den BärensteinF in Rauch hüllte und mit viel drohendem Donner den Hügel erzittern ließe? Wahrscheinlich würden einige gelangweilt stehen bleiben und abwarten, ob einer kommt und ihnen was schenkt. Einige andere würden sofort die Polizei anrufen, weil sowas ja nun überhaupt nicht geht und wer hat das überhaupt genehmigt? Und die Youngster zügten vor Entzücken ihr smartes Mobiltelefon und würden gleich mal einen Live-Stream ins Internet stellen; cool Alter. Natürlich In der begründeten Hoffnung, dass sie diesmal den Follower-Rekord auf jeden Fall knacken würden.
Eher schwer vorstellbar, oder? Also ich glaube nicht, dass das passiert, nicht weil ich es Gott nicht zutrauen würde, aber weil ich befürchtete, dass die Menschen es für einen PR-Geg halten würden. Wie gut nur, dass Gott uns so gut kennt. Nein, auf die ganz große Show brauchen wir wohl nicht warten.
Aber halt, wie denn dann?
Hat ER uns nichts mehr zu sagen, halten wir fröhlich einen Monolog ohne Hoffnung auf Antwort?
Soweit ich es aus meiner Erfahrung sagen kann, hat er der Welt jede Menge zu sagenF. Nur macht er es eben sehr individuell und nicht immer gehen wir ihnen nach, den Gedanken die sich unaufhörlich aufdrängen als wären es nicht unsere eigenen, die versteckten Botschaften in den Versen die wir in der Bibel lesen. Oder die Geistesblitze der Erkenntnis, die uns unvermittelt treffen und uns erschrocken zurück lassen. Sätze die uns aus dem Schlaf reißen und verwirrt und hilflos machen.
Die Frage ob Gott mit uns redet kann klar bejaht werden, die Frage ob wir Gott immer zuhören, ist dann schon eine andere. Da darf sich jeder selbst an der eigenen Nase zupfen. Zugegeben es ist wirklich nicht leicht, wir werden den lieben langen Tag mit irgendwelchen Dingen zugeschüttet und wenn wir dann zu Hause sind und tatsächlich Zeit hätten, dann schwirrt uns der Kopf, das wir kaum einen klaren Gedanken fassen können.
Der Unterschied ist der, einerseits seid ihr in Mitten anderer, steht zu Ostern vor dem Florenzer DomF und versucht gerade herauszufinden, was die Beste Ehefrau von allen gesagt hat und andererseits liegt ihr neben der selben auf einer Blumenwiese auf der Caldera der Insel Faial im Atlantik und lauscht den Vögeln bei ihrem Gesang.
Wer ähnliches schon erlebt hat kann mich gut verstehen, hoffe ich. Für gewöhnlich geht es uns aber wie im ersten Bild beschrieben und das hindert uns auch daran Gottes Stimme zu hören. Auch ist es von Vorteil, wenn man nach einer Frage zunächst auf eine Antwort wartet und nicht schon die nächste nachschiebt. Das ist außerdem sehr unhöflich.
Wir müssen also von uns aus die Grundlagen schaffen Gott zu hörenF; mit Ruhe geht es weiter, aber auch die inneren Ohren wollen gespitzt werden. Keinesfalls sollten wir Angst haben zu hören, was uns unangenehm ist, lasst ihn ausreden.
Nicht alles ist super kompliziert und muss theologisch analysiert und im richtigen geschichtlichen Kontext reflektiert werden.
Wenn es in deinem Geist hämmert: “Hör auf damit!“. Dann hör einfach auf damit!
Wenn in deinem Kopf die Frage: “Warum sagst du nichts?” gegen die Schädeldecke knallt, dann mach den Mund auf.
Wenn dein Herz vor Mitleid bocht, dann zeige Mitleid und hilf.
Wenn deine Füsse keine Ruhe geben und los laufen wollen, weil du Gott loben willst, dann tue das!F
« So erfüllte sich, was durch den Propheten vorausgesagt worden war:
Ich will in Gleichnissen reden;
ich will verkünden, was seit der Erschaffung der Welt verborgen war. »
Das heißt auch wir müssen nicht gleich alles verstehen, aber wir können es verstehen. Und Gott hat nicht aufgehört uns die Geheimnisse zu offenbaren.
- ER hört uns zu, aber ER antwortet auch.
ER gibt dir Trost und Ermahnt dich.
ER gibt dir Halt und Korrektur.
ER hat dich schon verstanden, bevor du nur einen Gedanken formuliert hast.
Über allem aber steht Gottes Liebe zu den Menschen, die in dem Neuen Bund Gottes mit den Menschen gipfelt und der von Jesus für alle Menschen erkämpft wurde. Damit schließt sich der Kreis.
Amen